Fröhliche Winterwelt

Inhaltsverzeichnis

 Eisblumen

 Bärwurz

 Augentrost

 Wilde Karde

 Klette

 Brombeere

 Schierling

 

 

 

 Sonnenblumen

 Spinnennetz

 Schwammerl

 Riesenschlange

 Efeu

 Eisglöckchen

 Königskerze

 Gräser 

 Angelika

 Krähen

 Winterling

 Schneeglöckchen

 Schneerose

 

Eisblumen

Eisblumen am Fenster

treten bei Frost an einfachen Glasfenstern auf,

das Kondenswasser auf der Glasscheibe erstarrt dann zu Eiskristallen.

 

 

 

 

 

Der Winter kommt mit Schnee und Eis,

die Welt wird kalt, die Welt wird weiß,

kein Vogel singt sein frohes Lied

und nirgends eine Blume blüht.

Man glaubt die Welt ist ganz verdorben,

denn alles Leben scheint gestorben.

 

Da hat der Winter über Nacht

uns überrascht und froh gemacht,

denn er ließ wachsen und ließ treiben

Eisblumen an den Fensterscheiben.

 

 

 

 

 

Bärwurz

 

Im Sommer, wenn die Bärwurz blüht,

ein Mensch sie manchmal übersieht,

obgleich man gern - so wie ich höre -

die Wurzel ansetzt für Liköre.

 

Es zeigt im Winter sich dagegen

sie hat ein großes Stehvermögen,

und wenn auch noch die Sonne lacht,

entzückt sie uns mit ihrer Pracht.

 

 

 

 

 

 

Bärwurz - Meum athamanticum

großer Doldenblütler

beliebte Insektenpflanze und alte Heilpflanze

 

Augentrost

Augentrost - Euphrasia

Rachenblütler - in Europa 12 versch. Arten

alte Heilpflanze

 

 

Als dieser Zweig in Blüte stand,

da ward er Augentrost genannt,

es gab sein ganzer Lebenssaft

den Augenkranken Heil und Kraft.

 

Heut ist gefangen er im Frost,

doch immer noch der Augen Trost!

 

 

 

 

 

 

 

Wilde Karde

 

Die Karde wuchs im Blumenflor

wohl einen Meter hoch empor

und trug den dicken Kopf zuletzt

mit wilden Blüten dicht besetzt.

 

Nun ist sie alt, ihr Kleid ist schlicht,

doch hässlich ist die Karde nicht!

Ein jeder sagt, der sie gesehn:

Die alte Karde, sie ist schön!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wilde Karde - Dipsacus fullonum

Kardengewächs - 5 Arten

alte Volksarzneipflanze

beliebt in Trockensträußen

 

 

Klette

Klette - Arctium minus

Korbblütler - 5 Arten

auch Heilpflanze - Klettenwurzelöl

Früchte bleiben überall haften

 

 

Die Kletten kann man öfter sehen

an Wegen neben Zäunen stehen,

so kann es ihnen leichter glücken

bei Wanderern sich anzupicken,

wodurch sie rasch und ohne Geld

verreisen können in der Welt.

 

Hat das ein Klettenkind versäumt

und hat den Sommer nur verträumt,

dann steht es traurig, dürr und braun

im Winterschnee am Gartenzaun.

 

 

Brombeerblätter

 

Der Brombeerstrauch ist sehr beliebt,

weil er uns süße Früchte gibt.

Doch auch die Blätter sind OK,

aus ihnen braut man einen Tee,

der hilft bei Schnupfen absolut,

bei Darmverstimmung tut er gut,

die Beeren aber allezeit

die helfen gegen Heiserkeit.

 

Ja, Brombeerblätter soll man lieben,

wenn sie im Winter grün geblieben!

 

 

Brombeere - Rubus montanus

Rosengewächs - bei 70 verschiedene Arten

Ranken bis zu 5 m lang

Früchte säuerlich, sehr schmackhaft

 

 

Schierling

Fleckenschierling - Conium maculatum

Doldenblütler

tödlich giftig - vertrocknet harmlos

 

 

Der Schierling trägt in dieser Zeit

ein dick vermummtes Winterkleid.

Das macht ihn schön, das macht ihn herrlich,

da schaut er aus ganz ungefährlich.

Und niemand ahnt, dass dieser Held

ein hochwirksames Gift enthält!

 

Schon Sokrates, der alte Zecher,

der trank einmal vom Schierlingsbecher,

daraufhin hat der arme Mann

niemehr den kleinsten Mucks getan.

 

 

 

Sonnenblumen

 

Ein jeder hat sich schon gefragt

warum die Zeit am Aussehn nagt.

Besonders schnell - auf eins, zwei , drei 

geht wohl die Jugendzeit vorbei.

Kaum ist zur Blume man erblüht,

das Alter graue Fäden zieht.

Bald steht man da, verdorrt, gekränkt,

vergessen, an den Rand gedrängt.

 

Dann denkt sich so ein alter Besen:

Wie bin ich einmal schön gewesen!

Ich zieh die Mütze ins Gesicht

und hoffe, man erkennt mich nicht!

 

 

Sonnenblume - Helianthus annuus

Korbblütler - ca 7 Arten

beliebte Zierpflanze und Nutzpflanze

Sonnenblumenkerne, Speiseöl etc.

 

 

Spinnennetz

Das, was im Sommer war versteckt,      Beschädigtes Netz einer Trichterspinne -

 das hat der Winter aufgedeckt,                   Tegenaria ferruginea an einer

 und hat zum Hohn es auch noch sacht   Wildfütterung  im Wald,   in Europa

 mit Reif bezogen, schön gemacht.           ca 30 Arten, nicht alle überwintern

                                                                

Dies Haus jedoch, es ist ein Jammer,

war einmal eine Speisekammer,

und was sie füllte, kam im Bogen

von selber fast herbeigeflogen.

 

Der Spinne macht das keine Sorgen,

sie setzt sich dick und wohlgeborgen

in einer warmen Ritze nieder.

Im nächsten Frühling kommt sie wieder

und wird voll Mut und Selbstvertrauen

ein neues Netz als Falle bauen.

 

 

Schwammerl

 

 

Ein Täubling

der vom Schnee

überrascht wurde

 

Ein Wesen, das so unverdrossen

der weichen, warmen Erd´ entsprossen,

das wuchs und sich beharrlich reckte,

so weit es ging zum Himmel streckte,

das stets nur stand auf einem Bein

im Regen und im Sonnenschein,

das auch bei Hagel und bei Sturm

sich nicht gekrümmt hat wie ein Wurm,

und das, selbst wenn es dick beschneit,

noch strahlt vor lauter Heiterkeit,

das ist fürwahr ein Optimist,

auch wenn es nur ein Schwammerl ist!

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Riesenschlange

 

In einem Winter, einem langen,

da gibt es keine Riesenschlangen,

besonders hier, ich sag es gleich,

im schönen Niederösterreich!

 

Darum hat es mich sehr erschreckt,

was an der Brücke ich entdeckt.

Zwei Riesenschlangen, dick und groß,

die krochen dort erbarmungslos!

Sie schlängelten sich an der Stange!

Bei Gott, da ward mir wirklich bange!

 

Der Winter sich ins Fäustchen lacht,

hier hat er mich zum Narrn gemacht!

 

 

 

Riesenschlange -

Anaconda nivalis

welche den Frühling

bestimmt nicht erlebt

 

Efeufrüchte

 

 

Der Efeu ist gar wohlbekannt,

er kriecht am Haus und an der Wand

mit vielen seiner kleinen, süßen

und ungestümen Wurzelfüßen

oft zwanzig Meter hoch hinauf,

da hält ihn nichts und niemand auf.

Dann blüht er auch, nicht zu bescheiden,

das läßt sich wirklich nicht vermeiden.

Und schließlich läßt er Jahr für Jahr

auch Früchte reifen, das ist klar.

 

Jedoch vor denen warne ich,

denn sie sind wirklich fürchterlich!

Sagt es besonders jedem Kind,

daß diese Früchte giftig sind!

 

 

Efeu - Hedera helix- Efeugewächs

blüht vom Spätsommer bis zum Winter

manche Früchte reifen daher erst im Frühjahr, sie werden blau und werden gerne von Amseln gefressen. Für den Menschen sind sie giftig - alte Arzneipflanze

 

 

Eisglöckchen

Eisglöckchen

bilden sich gerne an strudelnden

Bächen, wo das Wasser hochspritzt und beim Ablaufen gefriert

 

 

Ein jeder schaut den Winter an

wie einen bösen, alten Mann,

der sich auch noch daran kann weiden,

wenn Tiere Not und Hunger leiden.

 

Doch ist der Winter auch charmant

und zärtlich! Denn mit leichter Hand

schafft er als Meister edler Künste

zerbrechlich zarte Eisgespinste.

 

 

 

 

 

 

Königskerze

 

Dies ist ihr alter Blütenstand,

längst ausgelöscht und abgebrannt.

 

Doch wird das Herz mir froh und weit,

denk ich an ihre Jugendzeit .

Da blühte sie im Sonnenschein

und speicherte die Wärme ein.

Die hat sie dann, mit leichtem Beben,

als Kerzenschein zurückgegeben.

Selbst nachts noch tröstete ihr Licht,

denn es verlosch im Dunkel nicht.

 

Die Königskerze, sie gefällt,

denn sie bringt Freude in die Welt!

 

 

Königskerze - Verbascum phlonoides

Rachenblütler - 12 Arten

alte Arzneipflanze

 

 

Gräser

Gräser - Waldreitgras -

Calamagrostis arundinacea

Süßgras - sehr häufig an lichten Waldstellen

 

 

Im Winter ist das ganze Land

mit Schnee bedeckt, in Eis gebannt,

und selbst der Sonne, der ist kalt,

weil sie nur dünne Schatten malt

von Gräsern, die der Wind gebeugt

und die der Frost zur Erde neigt.

 

Doch hab Geduld und lass dir Zeit,

der Frühling ist jetzt nicht mehr weit!

Bald ist die böse Zeit vorbei,

dann sprießt das Gras auch wieder neu!

 

 

 

Angelika

 

Als wahre Schönheit steht sie da,

die herrliche Angelika!

Man nennt sie auch noch Engelwurz.

Der Pflanze ist das freilich schnurz,

sie weiß, dass sie ein Heilkraut ist,

was auch der Mensch nicht leicht vergisst.

 

Drum trägt sie diesen kalten Schopf

wie einen Glorienschein am Kopf,

denn das ist überall so Brauch:

Man ist was wert und zeigt es auch!

 

 

 

Angelika - Angelica sylvestris

Doldenblütler - 6 Arten

Heilpflanze unter Engelwurz oder Brustwurz bekannt

 

 

Krähen

 

 

Bei uns da ziehen allgemein

Touristen auch im Winter ein.

Sie kommen in sehr großer Schar

fern von Sibirien sogar,

um sich hier toll zu amüsieren,

sich zu zerstreuen, delektieren,

und um sich manche Woche nun

in Winterfrische auszuruhn!

 

Hier können sie sich herrlich laben

an dem, was wir im Lande haben

(ja, manchmal fressen sie nicht wenig!),

doch heisst´s bei uns: Der Gast ist König!

 

Die Saatkrähen - Corvus frugilegus frugilegus

Rabenvogel - bei uns meist im Herbst aus Sibirien kommend

brütet selten in Österreich

 

 

Winterling

Winterling - Eranthis hyemalis

Hahnenfußgewächs - Zierpflanze in Gärten

blüht oft schon im Schnee

 

 

 

Der schöne, gelbe Winterling,

der ist ja nur ein kleines Ding,

doch lässt er sich nicht unterkriegen!

Er möchte kämpfen, möchte siegen

und möchte endlich wieder schön

im warmen Sonnenlichte stehn.

 

Darum hob er, noch unterm Schnee,

das kleine Köpfchen in die Höh´,

und hat sich dann mit großem Fleiß

emporgeschoben durch das Eis.

Der kleine Kerl kämpfte grad

wie David gegen Goliath.

Welch ein Triumph! Es ist gelungen,

er hat den Winter fast bezwungen!

 

 

 

Schneeglöckchen

 

Das erste Glöckchen sieht man gar

oft schon im kalten Februar.

Da läutets stürmisch ganz allein

den Kehraus für den Winter ein.

 

Doch dauert es nicht lange mehr,

dann ist der Auwald blütenschwer.

Und weiß ist´s wieder weit und breit

als hätt´ es Schneeglöckchen geschneit!

 

Die Hoffnung war ja nicht vergebens,

ein jedes freut sich seines Lebens!

 

 

Schneeglöckchen - Galanthus nivalis

Narzissengewächs -

1. Blume im Auwald schon im Feber

schwach giftig

 

 

Schneerose

Schneerose - Helleborus niger

Hahnenfußgewächs -

5 Arten, auch Nieswurz genannt,

früher zu Schnupftabak verarbeitet.

 

 

Der Winter wird allmählich alt,

vorbei ist seine Sturmgewalt,

sein kaltes Herz, sein harter Wille,

nun wird es langsam um ihn stille.

Nun gibt er auf, nun muss er gehn.

Er sagt uns noch „Auf Wiedersehn!",

doch lässt er uns zu unserm Glück

ein herrliches Geschenk zurück.

 

Wie frischer Schnee, so weiß und rein

und kostbar wie ein Edelstein,

wächst eine Rose auf im Regen

und blüht und blüht der Sonn´ entgegen.

 

 

 

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